Homöopathie in Aktion

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Teil 5: Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte:

Migräne - „Mir explodiert der Schädel!“

Nach einem telefonischen Vorgespräch mit der Mutter (alleinerziehend, 4 Kinder, ALG II seit 4 Jahren) kam im Herbst letzten Jahres die 18jährige A., eine angehende Abiturientin, in meine Praxis. Der erschöpfte Gesichtsausdruck der jungen Frau wies bereits auf ihre Leidensgeschichte hin. Seit ihrem 9. Lebensjahr litt sie unter starken Migräneanfällen und das teils mehrmals im Monat, zusätzlich zu „normalen" Kopfschmerzen. Gegen beides nahm sie seit nunmehr 9 Jahren stärkste Schmerzmittel, die aber nur bedingt halfen und bereits eine deutliche Leberschädigung und damit eine abnorme Müdigkeit hervorgerufen hatten. Ihr Abitur war sehr fraglich geworden, da sie dadurch dem Unterricht nicht mehr folgen konnte.
Bis zur homöopathischen Anamnese galt die Migräne als „Familienerbstück", da ein älterer Bruder ebenso wie die Mutter ebenfalls darunter litten, wenn auch nicht in dieser Heftigkeit.
Im Laufe der zweistündigen Erstanamnese wurde das zugrundeliegende Trauma immer deutlicher. Als die Familie noch gemeinsam in N. lebte und der Vater seit Jahren arbeitslos war, litt er offenbar in seinem Selbstwertgefühl sehr unter dieser Situation und gab daran seiner jüngsten Tochter die Schuld. Immer wieder, während die Mutter außer Haus war, kam es zu massiven Beschimpfungen. A. war zu diesem Zeitpunkt den Launen ihres Vaters wehrlos ausgesetzt und hatte dann die Anschuldigungen als ihre tatsächliche Schuld auf sich genommen.
Als schließlich eines Tages das Verhalten des Vaters eskalierte und es zu einem brutalen Übergriff kam, der von der Mutter nicht gesehen wurde, begann die Migräne. A. machte ihrer Verbitterung Luft mit dem Satz: „Mir explodiert der Schädel". Mit diesem Aufschrei wurde das passende Mittel deutlich. Es war erstaunlich, wie schnell sich die Migräne zurückzog. Dieses Mittel ist noch heute das Notfallmittel, sollte doch noch einmal ein Anfall auftreten, doch seit nunmehr 6 Monaten gab es keine Migräneanfälle mehr und nur noch einmal Kopfschmerzen nach einer Feier.

Es folgten weitere Mittel, die der veränderten Symptomenlage angepasst waren. Die Traumaauflösung führte zu einer bis heute anhaltenden Beschwerdefreiheit, die Leberwerte sind mittlerweile annähernd normal, wodurch auch die abnorme Müdigkeit der Vergangenheit angehört. Das Abitur hat A. mit einem sehr ordentlichen Durchschnitt bestanden, so dass sie nun im Herbst ihr Psychologiestudium aufnehmen kann. Von den Verstrickungen ihrer Herkunftsfamilie konnte sie sich komplett frei machen und hat gerade ihre erste feste Beziehung aufgenommen.

HP Daniela Haeffner, Berlin

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